Schwierige Fehlersuche
Chaos im ÖPNV: Über mehrere Stunden war die U-Bahn in Nürnberg lahmgelegt
24.8.2023, 16:04 UhrChaos in der U-Bahn: Von 10 Uhr an sind auf der Linie U2 und U3 in der Innenstadt keine Züge mehr gefahren. Immer mehr Menschen sammelten sich an den Bahngleisen und sind nicht weggekommen. Betroffene sprechen von mehreren Hundert Fahrgästen an den jeweiligen Stationen. Wer dringend zu einem Termin musste, musste auch mit weiteren Enttäuschungen rechnen: Ersatzbusse kamen nur schleppend in Gang, manche Taxistände waren leer.
Betrieb nur auf den äußeren Ästen
Während es auf der Linie U1 keine Störung gab, fuhren die Züge der U2 und U3 lediglich auf den äußeren Ästen des Schienennetzes: zwischen Großreuth und Rothenburger Straße (U3) sowie zwischen Röthenbach und Plärrer (U2) auf der einen Seite, auf der anderen zwischen Rathenauplatz und Nordwest-Ring (U3) sowie zwischen Rennweg und Flughafen (U2).
Auf Nachfrage bestätigt die Verkehrsaktiengesellschaft (VAG), dass es eine Störung in einem Stellwerk am Hauptbahnhof gegeben hat. Die Fehlersuche hat eine gewisse Zeit in Anspruch genommen, berichtet VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. "Die Fehleranalyse ist nicht einfach gewesen." Dann aber sind die Techniker fündig geworden: Ein Relais, das zum Ein-, Aus- und Umschalten von Stromkreisen verwendet wird, war durchgebrannt.
"Wesentliche Bestandteile"
Relais in Stellwerken sind "wesentliche Bestandteile" für den U-Bahn-Betrieb, erklärt Seitzinger. "Sie sorgen für einen sicheren Ablauf auf den Linien, sowohl beim konventionellen Betrieb als auch bei der automatischen U-Bahn." Auch die Signalanlagen im U-Bahn-Netz werden über Relais gesteuert.
Gegen 12.45 Uhr kam die Entwarnung: Der Fehler im Stellwerk war gefunden, die Techniker tauschten das defekte Relais aus. "Es geht auf den Linien aber nicht gleich alles wie gewohnt", sag die VAG-Sprecherin. Am frühen Nachmittags werde der Betrieb allerdings wieder nach Plan laufen. Seitzinger: "Wir sind erleichtert, dass es wieder funktioniert, es tut uns aber leid für die betroffenen Fahrgäste."
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