Rettung in luftiger Höhe

Junger Falke abgestürzt: Ungewöhnlicher Feuerwehreinsatz auf der Nürnberger Burg

9.5.2023, 15:07 Uhr
Feuerwehr und Falkner Kurt Hussong schafften es, den bei seinem Flugversuch abgestürzten Jungfalken zu retten.

© Dr. Stefan Böger / Regierung von Mittelfranken Feuerwehr und Falkner Kurt Hussong schafften es, den bei seinem Flugversuch abgestürzten Jungfalken zu retten.

Um einen gestürzten Wanderfalken zu retten, eilte die Feuerwehr zur Nürnberger Burg.

Um einen gestürzten Wanderfalken zu retten, eilte die Feuerwehr zur Nürnberger Burg. © Stefan Böger/Regierung von Mittelfranken

Schon seit zehn Jahren wird der Sinwellturm der Kaiserburg immer wieder zur Brutstätte für Wanderfalken. Am vergangenen Sonntag, 7. Mai, aber gab es einen Schreckensmoment im Nest der jungen Wanderfalken, die seit gut einem Monat im Turm heranwachsen. Schon bald werden sie flügge sein und den Horst verlassen. Zuvor aber muss jeder kleine Falke erst einmal das Fliegen lernen.  

Einer der vier Jungvögel hat sich jetzt wohl etwas zu früh an die ersten Flugübungen herangewagt und ist dabei gescheitert. Er ist abgestürzt und auf dem nächsten Dach gelandet.   Laut Stefan Böger, der bei der Regierung von Mittelfranken das Projekt „Lebensraum Burg“ betreut, kam der erste Flugversuch des Falken gut eine Woche zu früh.   

Falkner Kurt Hussong bei der Rettung des zu früh ausgeflogenen Wanderfalken-Jungvogels.

Falkner Kurt Hussong bei der Rettung des zu früh ausgeflogenen Wanderfalken-Jungvogels. © Stefan Böger/Regierung von Mittelfranken

Da man den Alltag der Wanderfalken auf der Internetseite https://lebensraum-burg.de/Wanderfalke/Webcam mittels einer Webcam live mitverfolgen kann, gingen sofort zahlreiche Meldungen besorgter Zuschauer ein. Dass plötzlich nur noch drei Jungtiere im Nest saßen, hat viele von ihnen in Aufregung versetzt.

Kurzerhand ist die Feuerwehr gemeinsam mit dem professionellen Falkner Kurt Hussong ausgerückt. Dieser kennt die Griffe und Herangehensweise, um das Tier unverletzt retten zu können. Mithilfe einer Drehleiter konnte die Feuerwehr zu dem kleinen Vogel gelangen. 

Der Falke hatte Glück im Unglück: Er saß nah an der Kante und war somit recht einfach zu erreichen. Selbstständig wäre er nicht in der Lage gewesen, zu seinen Geschwistern zurückzukehren.   In der Regel werden die Jungen zwar auch von den Eltern versorgt, wenn sie an die Brutstätte versehentlich zu früh verlassen und an anderer Stelle sitzen - die Lage auf dem Dach wäre hier aber ein Risiko gewesen, schildert Böger.  

Während der Falke wieder ins Nest gesetzt wurde, bestand kurzzeitig noch die Gefahr, dass einer der anderen Jungvögel durch die offene Tür herausspringt. Letztendlich ist aber alles gut gegangen und der neugierige Wanderfalke wurde sicher nach Hause gebracht.