10.000 Teilnehmer plus X

Protest gegen Rechtsextremismus: Auch FCN-Sportchef Hecking wird bei Kundgebung sprechen

Alexander Brock

Lokales

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30.1.2024, 11:21 Uhr
Die Allianz gegen Rechtsextremismus ruft zur zentralen Kundgebung auf: Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, Allianz-Vorsitzender Stephan Doll und Katharina Fritsch, Leiterin der Unternehmenskommunikation beim 1.FC Nürnberg (v.l.).

© Hans-Joachim Winckler, NN Die Allianz gegen Rechtsextremismus ruft zur zentralen Kundgebung auf: Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, Allianz-Vorsitzender Stephan Doll und Katharina Fritsch, Leiterin der Unternehmenskommunikation beim 1.FC Nürnberg (v.l.).

Das Ergebnis der Wahl im Saale-Orla-Kreis hat bei der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg für Erleichterung gesorgt: Christian Herrgott wird neuer Landrat im Thüringer Landkreis, der CDU-Mann gewann in der Stichwahl gegen Uwe Thrum von der AfD. Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz, sieht darin ein positives Signal. Er geht davon aus, dass die bundesweiten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und die AfD ihren Anteil am Ausgang der Wahl in Thüringen haben.

"Es ist auch beeindruckend, dass die Menschen in den östlichen Kommunen für Menschenrechte und für die Demokratie aufstehen", sagt er. Die vom Medienunternehmen Correctiv aufgedeckten "Deportationspläne" habe die Mitte der Gesellschaft aufgeschreckt. Wie die Journalisten enthüllten, hatte an einem Treffen Rechtsextremer in Potsdam, bei dem diese Pläne besprochen worden sein sollen, auch der sachsen-anhaltische AfD-Fraktionschef, Ulrich Siegmund, teilgenommen. Seitdem seien insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen in deutschen Städten auf die Straßen gegangen, um gegen die Gefahr von Rechts zu demonstrieren.

Auch in Nürnberg wird es am kommenden Samstag, 3. Februar, wieder eine solche Demonstration geben. Unter dem Motto "Nie wieder ist Jetzt! Demokrat*innen gegen rechte Brandstifter" ruft die Allianz zur zentralen Kundgebung der Metropolregion Nürnberg um 16 Uhr auf dem Nürnberger Kornmarkt auf. "Wir rechnen mit 10.000 plus x Teilnehmerinnen und Teilnehmern", so der Allianz-Vorsitzende. Der Platz könne rund 30.000 Menschen fassen. Falls es mehr werden, könne die Veranstaltungszone in die umliegenden Straßen erweitert werden.

Unterstützt wird die Kundgebung von der Kirche, Gewerkschaften, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. "Die Neutralität, die wir allen demokratischen Parteien selbstverständlich gewähren - auch solchen, die wir selber nicht wählen würden - endet bei Parteien, die den Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verlassen. Die AfD ist eine Gefahr für eine lebendige und vielfältige Zivilgesellschaft", sagt Elisabeth Preuß von "Aktion Courage Erlangen" während einer Pressekonferenz der Allianz.

Den Worten von Preuß schließt sich Elisabeth Hann von Weyhern, Regionalbischöfin des Kirchenkreises Nürnberg, an: "Wir müssen die Rechtsextremen ernst nehmen: Sie sind gefährlich und zu viele von uns haben sich zu lange in Sicherheit wiegen lassen."

Für die Wirtschaft innerhalb der Allianz steht Katharina Fritsch, Leiterin der Unternehmenskommunikation des 1.FC Nürnberg. "Wir rufen Wirtschaftsunternehmen in der europäischen Metropolregion Nürnberg auf, sich ihrer Werte bewusst zu werden und für sie einzustehen."

Trainer und Vorstandsmitglieder des 1. FC Nürnberg sind dabei

Für die Kundgebung sind 90 Minuten angesetzt. Neben Doll werden Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU), ein Vertreter der Landesregierung und der evangelische Landesbischof Christian Kopp sprechen. An Gesprächsrunden werden unter anderen Jo-Achim Hamburger von der Israelitschen Kultusgemeinde Nürnberg und Nino Schneeberger vom Verband Deutscher Sinti & Roma teilnehmen.

Auch vom 1.FCN werden Vertreter an einer Bühnen-Gesprächsrunde teilnehmen. Mit dabei: Trainer Cristian Fiél, aus dem Vorstand Dieter Hecking, Niels Rossow sowie Spieler und Spielerinnen des Club. Gespannt sein werden sicherlich viele Teilnehmer auf den Auftritt von FCN-Sportchef Sportchef Hecking, war dieser doch zuletzt mit einem überraschenden Statement zu den derzeitigen Kundgebungen gegen die AfD in die Schlagzeilen geraten.

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