2,3 Kilometer lang
20 Meter unter Nürnberg Katzwang: Hier ist ein begehbarer Tunnel geplant: Aber warum?
23.2.2024, 18:08 UhrMomentan geht die alte Juraleitung mit ihren 220 Kilovolt noch mitten durch Katzwang im Nürnberger Süden. Einige Häuser sind nur knapp 30 Meter von der Übertragungsleitung entfernt. Genau hier soll künftig auch die neue Juraleitung hindurch.
Oberflächennahe Erdkabel haben keinen Platz
Weil die aber auf 380 Kilovolt aufgestockt wird, höhere Masten und größere Sicherheitsabstände erfordert, geht das an dieser Stelle nicht oberirdisch. Strommasten werden künftig aus dem Ortsbild von Katzwang verschwinden. Die Juraleitung wird hier als Erdkabel verlegt.
Und zwar nicht nur 1,80 Meter unter der Oberfläche, wie das bei Altdorf und bei Mühlhausen (Landkreis Neumarkt) geplant ist. In Katzwang geht es tief unter die Erde, schließlich müssen hier auch Rednitz und Main-Donau-Kanal unterquert werden, ein oberflächennahes Erdkabel könnte man hier gar nicht unterbringen.
"Wir bräuchten da einen 45 Meter breiten Streifen für insgesamt zwölf Kabel. Diesen Platz haben wir in Katzwang wegen der nahen Wohnbebauung nicht", erklärt Ino Kohlmann, Referent für Bürgerbeteiligung bei Tennet. Stattdessen geht es 19 bis 25 Meter in die Tiefe. Die Ingenieurgemeinschaft Katzwangtunnel, bestehend aus Tiefbau- und Tunnelexperten von vier Firmen, soll bald ermitteln, in welcher Tiefe, mit welcher Neigung und mit welchem Durchmesser der Tunnel verwirklicht werden kann.
So viel soll der Tunnel im Nürnberger Süden kosten
Auf jeden Fall soll der Tunnel aber begehbar sein, schließlich müssen die Kabel im Schadensfall zugänglich sein. "In die Röhre rein kann man natürlich nur, wenn der Strom abgeschaltet ist", betont Kohlmann. Es gibt auch die Überlegung, gleich zwei parallele Röhren unter Katzwang hindurchzuführen. In jeder Röhre würden dann links und rechts an der Seite je drei dicke Kabel hängen, in der Mitte könnte man hindurchgehen.
Der Tunnel soll 2,3 Kilometer lang werden und einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Südlich des Schwabacher Ortsteils Wolkersdorf endet künftig die von Westen kommende Freileitung und wird hier unter die Erde geführt. Zunächst noch für einige Hundert Meter in offener Bauweise knapp unter der Oberfläche, kurz vor der Bahnstrecke soll dann der Tunnel in die Tiefe führen.
Nach der Unterquerung von Rednitz und Katzwang geht es östlich des Kanals wieder nach oben. Auch hier folgt dann für einige Hundert Meter ein oberflächennahes Erdkabel, bevor die Freileitung in Richtung Kornburg beginnt.
Projektbüro in Katzwang öffnet schon bald
Die endgültigen Planungen für den Tunnel sollen im Sommer 2024 vorgestellt werden. Dann wird auch ein Tennet-Projektbüro in der Neuseser Straße 24 in Katzwang eröffnet. Im Obergeschoss sind Büros geplant, im Erdgeschoss soll in einer Dauerausstellung mit vielen Veranstaltungen über den Projektfortschritt informiert werden.
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