Saal fasst 418 Plätze

Aufregung in der Kulturbranche: Theater Ansbach muss Saal sofort schließen - das ist der Grund

Stefan Blank

Region/Bayern

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14.2.2024, 13:52 Uhr
Der Vorhang des Großen Hauses des Theaters Ansbach bleibt erst einmal geschlossen.

© Sebastian Kahnert/dpa/Symbolbild Der Vorhang des Großen Hauses des Theaters Ansbach bleibt erst einmal geschlossen.

Die Heimat des Theaters von Ansbach liegt prominent an der Promenade, gleich in der Nähe der Markgrafenresidenz. Doch der "Große Saal" mit seinen 418 Plätzen, in dem neben Theaterstücken auch Kinovorstellungen und Vorträge sowie Feste über die Bühne gehen, ist erst einmal nicht mehr nutzbar.

"Aus Sicherheitsgründen muss der Brandschutz im Theater Ansbach verbessert werden", erklärt Anne Ziegler von der Stadt Ansbach. Betroffen ist eben der Große Saal.

Probleme mit dem Doppelboden

Doch wie kam es dazu? "Bei einer routinemäßigen Überprüfung des Brandschutzkonzeptes für das Theater Ansbach, wurde im Großen Haus dringender Handlungsbedarf festgestellt", erklärt Ziegler in einer Mitteilung. "Es wurde eine abweichende Bauausführung im Doppelboden unter dem Gestühl festgestellt, die ursächlich für eine Untersagung der Nutzung ist, da es ansonsten zu einer größeren Brandausbreitung kommen könnte."

Für das Theater bedeutet das kurzfristig ein enormes Platzproblem. Im Stammsitz des Ansbacher Theaters, dem sogenannten Borkholder Haus, gibt es zwar noch das "Kleine Haus", dieses bietet aber nur Platz für 64 Besucherinnen und Besucher. Dieses ehemalige Studiokino wurde 2021 zu einer Studiobühne umgestaltet. Nun wollen die Verantwortlichen des Theaters prüfen, ob Events aus dem Großen Haus ins Kleine Haus verlegt werden können.

Wie können die Defizite behoben werden?

Ebenfalls weiter nutzbar und nicht von den Maßnahmen betroffen ist das "Theater hinter dem Eisernen", ebenfalls im Borkholder Haus zu finden, sowie das "Backstage". Alle Räumlichkeiten können laut Anne Ziegler "weiter ohne Einschränkung für Veranstaltungen genutzt werden". Das gilt auch für die Studiobühne Welserstraße, die jedoch etwas entfernt liegt.

Wie es nun weitergeht? "Der Umfang der nötigen Eingriffe und der zeitliche Rahmen werden derzeit ermittelt", erklärt Anne Ziegler. "Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, Lösungen für die Beseitigung der Defizite zu finden, um eine Freigabe der Nutzung sobald wie möglich wieder zu erreichen."

Feuerwehr ermöglicht Ausnahme

Schon das Event "Billy Joel Story" habe laut Oberbürgermeister Thomas Deffner nur Dank einer "deutlich ausgeweiteten Sicherheitswache" der Freiwilligen Feuerwehr Ansbach durchgeführt werden können. Deffner spricht aber von einer einmaligen Sache.

"Die Sicherheit soll schnellstmöglich wiederhergestellt werden, so dass das Große Haus wieder genutzt werden kann", wird der Oberbürgermeister zitiert. "Das Theater Ansbach ist ein wichtiger Baustein in der Kulturlandschaft Ansbachs, daher war die Entscheidung, die wir für die Sicherheit des Publikums und alle Beteiligter im Theater so treffen mussten, bitter, aber unumgänglich."

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