Die Zukunft der Wälder

Der Baumbestand im Altmühltal wird sich wegen des Klimas verändern müssen

31.1.2024, 15:00 Uhr
Eine Fichte stirbt: Der bei uns - und auch im Naturpark Altmühltal - sehr häufig vorkommende Nadelbaum kommt nicht zurecht mit den klimatischen Veränderungen.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa / Anestis Aslanidis Eine Fichte stirbt: Der bei uns - und auch im Naturpark Altmühltal - sehr häufig vorkommende Nadelbaum kommt nicht zurecht mit den klimatischen Veränderungen.

Naturnahe Wälder sind neben den Wacholderheiden das landschaftsprägende Element im Naturpark Altmühltal. Diese Wälder stehen aktuell vor großen Herausforderungen angesichts des fortschreitenden Klimawandels, informiert nun der Naturpark Altmühltal. Die derzeitigen Hauptbaumarten, Fichte und Buche, sehen sich verstärkt den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt.

Keine Zukunft für die Fichte

Nachdem der derzeitige "Brotbaum" der Forstwirtschaft im Naturpark Altmühltal, die Fichte, im Klimawandel in der Fläche keine Chance haben werde, zeige sich nun auch, dass die heimische und im Jura natürlich dominierende Buche unter den heißen und trockenen Sommern leide. Um die Wälder im Naturpark für die Zukunft zu sichern, initiierte der Naturpark das Projekt "Waldzukunft Naturpark Altmühltal - Baumarten im Klimawandel".

Im Rahmen einer Kickoff-Veranstaltung wurden vor Kurzem alle Projekt-Interessierten und Kooperationspartner in die Geschäftsstelle des Vereins nach Eichstätt eingeladen, ist in einer Pressemitteilung zu erfahren. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch Christoph Würflein, Geschäftsführer des Vereins Naturpark Altmühltal (Südliche Frankenalb), mit einer Einführung zum Thema. In einem Vortrag informierte danach Muhidin Seho, Sachgebietsleiter beim Bayerischen Amt für Waldgenetik, über stabile Baumarten im Klimawandel und Fördermöglichkeiten im Projekt.

Bei der Infoveranstaltung kamen viele Vertreter verschiedener Behörden und aus dem Waldsektor zusammen.

Bei der Infoveranstaltung kamen viele Vertreter verschiedener Behörden und aus dem Waldsektor zusammen. © Katja Müller, Naturpark Altmühltal, NN

Auch er betonte, dass die Fichte und Waldkiefer in Zukunft nicht mehr das tragende Gerüst bayerischer Wälder sein werden, heißt es weiter. Jetzt sei genau der richtige Zeitpunkt, um ein solch zukunftsweisendes Projekt zu starten.

In der abschließenden Diskussion sei schnell klar geworden, dass in der Runde viele Akteure das gleiche Ziel hätten: Wälder der Zukunft zu schaffen. Die Veranstaltung markiere den Beginn einer naturparkweiten Zusammenarbeit zur Koordination und Bündelung innovativer Projekte zur Sicherung der Waldzukunft im Naturpark Altmühltal.

Ziel: klimaresiliente Wälder

Projektschwerpunkt sei die Schaffung ökologisch stabiler und klimaresilienter Waldbestände, die selbst bei einem Anstieg der Temperaturen im Klimawandel von zwei Grad und mehr zukunftsfähig sind. Das Projekt setzt laut der Pressemitteilung auf eine gezielte Kombination von bisher heimischen Baumarten mit süd(ost)europäischen Baumarten, die sich potenziell für den Klimawandel eignen. Dabei werden auf trockenen, steinigen Extrem-Standorten im Jura verschiedene Baumkombinationen getestet.

Das Projekt erfordere eine umfassende Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, darunter Waldbesitzer, Bewirtschafter, Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Naturschutzbehörden, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen, sowie den Tourismus- und Umweltbildungssektor.

Der Naturpark Altmühltal, der selbst keinen Wald besitzt, agiert nach eigenen Angaben dabei als Bindeglied zwischen den verschiedenen Akteuren und möchte als treibende Kraft flächendeckend die Etablierung klimaresilienter Wälder im gesamten Park fördern. Um die Öffentlichkeitsarbeit kümmere sich der Naturpark Altmühltal. Außerdem werde das Projekt wissenschaftlich mit einem umfassenden Monitoring begleitet.

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