Nicht allen geht es gut ...

Hand in Hand hilft in Gunzenhausen gegen Altersarmut

Wolfgang Dressler

Altmühl-Bote

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22.12.2023, 15:00 Uhr
Wenn das Geld nicht reicht, wenn alle Bemühungen, finanziell über die Runden zu kommen, zum Scheitern verurteilt sind, dann rückt die Verzweiflung näher, und soziale Kontakte leiden.

© Ingeborg Herrmann, NN Wenn das Geld nicht reicht, wenn alle Bemühungen, finanziell über die Runden zu kommen, zum Scheitern verurteilt sind, dann rückt die Verzweiflung näher, und soziale Kontakte leiden.

Gerade zum Jahresende, wenn die Stromabrechnung kommt, in der kalten Jahreszeit die Heizkosten hoch sind oder ein paar warme Winterschuhe notwendig sind, hilft "Hand in Hand". Ansprechpartnerin ist Hasive Pachur in der Geschäftsstelle der Caritas in der Bühringerstraße 14e oder unter Telefon (0151)17625384.

Der Verein bietet neben der Hilfe in finanziellen Notlagen oder der Erfüllung von "Herzenswünschen" auch dauerhafte Angebote. Zweimal wöchentlich gibt es ein warmes Mittagessen. Alle zwei Wochen finden Kaffeenachmittage statt. Für manche Menschen sind diese Termine die einzigen sozialen Kontakte.

Kaum Teilhabe

Bekanntlich macht Not einsam. Wer nicht genug Geld hat, kann keine Veranstaltungen besuchen, keine Kontakte pflegen, nicht an der Gesellschaft teilhaben. Hier steuert "Hand in Hand" seit fünf Jahren dagegen.

Ein Betroffener - 61 Jahre alt - befindet sich seit geraumer Zeit in finanzieller Not. Er lebt auf 16 Quadratmetern. Die Wohnung hat nur ein kleines Fenster und zwei Kochplatten. Sie ist kaum isoliert und verschlingt Unmengen an Heizkosten. Deswegen sucht der Mann eine neue Bleibe.

Nach Abzug aller Fixkosten wie Miete, Strom und Krankenversicherung bleiben ihm 108 Euro für Lebensmittel. Das reicht meist nur bis zur Monatsmitte. Ohne Kleider- und Essensspenden und ohne die Unterstützung von "Hand in Hand" könnte er nicht überleben.

In einem weiteren Fall geht es um einen 72-jährigen Rentner, der von einer Rente in Höhe von 700 Euro zuzüglich Grundsicherung in Höhe von 270 Euro leben muss. Wegen der geringen Einkünfte hat er Schwierigkeiten, laufende Kosten wie Miete oder Versicherungen zu stemmen. Als Folge dessen hat er Schulden aufgebaut. Vor Kurzem war eine Augenoperation nötig. Ein Bekannter brachte ihn mit dem Auto nach Ansbach zur Operation und zu den Nachuntersuchungen. Die Krankenkasse übernimmt leider - so die Mitteilung des Vereins - keine Fahrtkosten zu ambulanten Operationen.

Geld reicht oft für Medikamente nicht

Der Rentner möchte dem Bekannten wenigstens Benzin- und Parkgebühren geben, kann das selbst aber nicht stemmen. Auch die nach der Operation erforderliche Spezialbrille muss bezahlt werden. Manchmal können dringend benötigte Medikamente nicht abgeholt werden, weil das Geld für die Zuzahlung nicht reicht. Auch hier unterstützt "Hand in Hand".

Der Verein finanziert sich rein aus Spendengeldern und wird ehrenamtlich geführt. Unterstützt werden Menschen direkt vor Ort.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz amtiert als Vorsitzender des Vereins. Er und seine Mitstreiter würden sich sehr darüber freuen, "wenn diejenigen, denen es gut geht, diejenigen in unserer Gesellschaft unterstützen würden, welche unserer Hilfe bedürfen".

Der Verein ist für jede Spende für seine wichtige Arbeit dankbar. Das Spendenkonto bei der Sparkasse Gunzenhausen lautet DE85 7655 1540 0015 1749 07. Nähere Informationen gibt es unter gunzenhausenhilft.de.

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