Suchtmittel Nikotin

"Stop Smoking": Unterrichtsprojekt an der Gunzenhäuser Stephani-Mittelschule

2.11.2022, 10:59 Uhr
Schülerinnen und Schüler der Klasse 8cM der Stephani-Mittelschule gestalteten Plakate rund um das Thema Rauchen.

© Yanzhi Jie, NN Schülerinnen und Schüler der Klasse 8cM der Stephani-Mittelschule gestalteten Plakate rund um das Thema Rauchen.

Schülerinnen und Schüler der Stephani-Mittelschule Gunzenhausen sowie der Altmühlfranken-Schule Weißenburg-Gunzenhausen setzten sich nun mit dem Suchtmittel Nikotin auseinander. Die Jugendsozialarbeiter Veronika Schmidtpeter, Denise Mayer (beide Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen) und Thomas Pfaffinger (Diakonie) griffen das Thema auf, um mit den jungen Menschen über Zigaretten, Shishas & Co. ins Gespräch zu kommen.

Gewinner fahren nach München

Referentin war Katharina Meister-Guckenberger vom Jugendmigrationsdienst der Diakonie. „Die Unterrichtseinheiten sind eingebunden in unser großes Projekt zum Filmenden Klassenzimmer“, berichten die an den Schulen tätigen Jugendsozialarbeiter. Hier ist das Ziel, dass sich die teilnehmenden Klassen in einen Drehbuch-Wettbewerb einbringen, der letztlich für die Gewinner in eine Fahrt in die Bavaria Filmstudios München mündet.

„Die Corona-Pandemie scheint Rauchen für einige Jugendliche, wieder attraktiver gemacht zu haben“, so der Eindruck von Katharina Meister-Guckenberger. Eine Beobachtung, die Denise Mayer und Thomas Pfaffinger an ihren Schulen in Gunzenhausen teilen. Sie sehen aber auch, "dass viele Jugendliche eigentlich gerne mit dem Rauchen wieder aufhören möchten“, so Pfaffinger. „Doch der Weg dorthin ist alles andere als einfach.“ Umso wichtiger ist den Fachkräften, den Jugendlichen Wissen an die Hand zu geben. Die Entscheidung, ob für oder gegen das Rauchen, müssten sie letztlich selbst treffen.

Bei der ersten Übung „Stop & Go“ wurden die Achtklässler mit Statements rund ums Rauchen konfrontiert: „Ich bin Raucher – und stolz drauf“, „Meine Eltern rauchen“, „Rauchen ist cool“, „Rauchen sollte in der Schule erlaubt sein“, „Rauchen macht schön“. Wer einer Aussage zustimmt, durfte einen Schritt nach vorne gehen. Am Ende stellte Sozialpädagogin Denise Mayer die entscheidende Frage: „Wer sind nun die Gewinner? Diejenigen, die ganz vorne stehen?“ Wohl her weniger, „denn wer vorne steht, bringe schon viele Erfahrungen mit Nikotin mit“. Als nächstes galt es, Plakate zu gestalten zum Thema Rauchen zu gestalten.

Ein starkes Nervengift

Anschließend schilderte Katharina Meister-Guckenberger, wie die Abhängigkeit von Nikotin abläuft. „Drei bis vier Wochen genügen", weiß die Expertin. Nikotin ist nach ihren Worten ein starkes Nervengift und "macht ähnlich abhängig wie Kokain“. Von den 4000 Inhaltsstoffen stünden nur drei auf der Packung, 200 Stoffe seien giftig, 70 krebserregend - Fakten, die die Teenager sichtlich aufrütteln.

Weite wurden mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit gesammelt. Meister-Guckenberger ging ausführlich auf eventuelle Komplikationen bei Raucherinnen, die die Pille nehmen, ein. Auch Shishas, E-Zigaretten und die aktuell bei Teenagern beliebten Vapes wurden angesprochen. In einem letzten Schritt ging es darum, wie der Weg aus der Sucht am besten gelingen könne. Hier sei die sogenannte „Schlusspunkt-Methode“ am effektivsten, Freunde und Familie könnten wichtige Unterstützer sein.

Nach der Vielzahl an Informationen gaben die Fachkräfte den Jugendlichen die Möglichkeit, das neu erworbene Wissen unter Beweis zu stellen: In Kleingruppen traten sie in einem Online-Quiz gegeneinander an.

Nun sind die Klassen dazu aufgefordert, eine kurze Geschichte rund um das Besprochene zu schreiben. Diese reichen sie in den Wettbewerb ein. Für die Siegerklassen geht es am Dienstag, 15. November, dann nach München.

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