Mittwochabend in Neumarkt

Campfire und Members lassen auf dem Jura-Volksfest die Kuh fliegen

Helmut Sturm

17.8.2023, 11:10 Uhr
Am Mittwoch gerieten die Bierbänke ins Wanken.

© Helmut Sturm, NNZ Am Mittwoch gerieten die Bierbänke ins Wanken.

„Wir sind Campfire“, so stellte sich die junge Partyband aus Neumarkt medial ihrem Publikum vor. Noch vor einem Jahr spielten die Vier auf Geburtstagen, Hochzeiten oder Kirchweihen. Luca, der Jüngste, beherrschte vor drei Jahren kein nennenswertes Instrument. Und am Mittwoch Abend standen sie zum ersten Mal auf der Newcomer-Stage des Neumarkter Jura-Volksfestes.

Und, es hörte sich gut an, was Campfire zu bieten hatte. Die Instrumente waren gut ausgesteuert und der Gesang, oft eine Schwachstelle von jungen Bands, war beeindruckend gut. Und, man sah den Vieren an, dass sie Spaß am gemeinsamen Musikmachen hatten. Die Brüder Fabian (Drums, Gesang) und René Zürcher (Gitarre, Piano, Gesang) fanden über ihre Zeit als Ministranten der Hofkirche zur Musik.

Die Aufenthalte bei Ministranten-Zeltlagern war für beide ein wichtiges Erlebnis. Das Feeling um das Lagerfeuer herum war für sie so nachhaltig, dass sie es zum heutigen Bandnamen machten: Campfire. Der dritte Zürcher, Luca, kam als Jüngster dazu und zupft den E-Bass. Seit Anfang dieses Jahres ist Johannes Ramsauer, genannt Ramsy, an der Gitarre und mit Gesang dabei.

Bei aller Begeisterung für die Musik, von nichts kommt nichts, üben die Campfires jede Woche und erweitern ihr Repertoire. Dazu gehören bayerische Klassiker, Rocksongs von Status Quo, aber auch Schlager von Wolfgang Petry und Mallehits wie "Mama Laudaaa". Musik als Beruf kommt für sie nicht in Frage.

"T.N.T" und "Verdammt ich lieb dich"

René ist Ingenieur beim Dehn, Fabian am Fraunhofer Institut „Web & Application Developer“, Luca studiert in den letzten Zügen Medieninformatik und Ramsy zeichnet als Doktor der Chemie. Und los ging's. Die Jurahalle war ordentlich besetzt, die Minis der Hofkirche standen auf den Bänken und Pfarrer Wingen, der die Band sozusagen auf den Weg gebracht hat, wollte im Laufe des Abends auch noch kommen.

Die Campfires legten los. Verdammt, ich lieb Dich, T.N.T., Schrei nach Liebe oder ihr MASHUP Remmi Demmi, Auf gute Freunde, Das geht ab oder I like to move it, kamen beim Publikum gut an.

Die Partyband „Members“ ließ am Mittwoch Abend die Kuh fliegen, wie sie kess ankündigten. Damit hatten sie alle Hände voll zu tun. Das Publikum in der großen Jurahalle war von der Hitze und Luftfeuchtigkeit des Tages ein wenig müde. Zumindest erweckte es den Anschein. Aber, das war kein Problem für die Profis einer generationsübergreifenden und abwechslungsreichen Party- und Unterhaltungsmusik.

Ihr Repertoire umfasst mehr als 300 Lieder aus volkstümlichen Schlagern, aktuellen Party- und Stimmungshits und unvergessenen Oldies aus den 60er, 70er bis in die 90er Jahre hinein. So fanden sie auch für das Neumarkter Volksfest die richtige Mischung und zumindest die jüngeren Besucher stampften den Party-Rhythmus in die Bierbänke.

Beeindruckend waren neben der professionellen Musik und dem Gesang die spitzenmäßigen Sound- und Lightshow-Effekte der „Members“. Ihre zum Teil jahrzehntelange Bühnenerfahrung und „das Lesen“ ihres Publikums brachten Stimmung in die Große Jurahalle.

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