Städtepartnerschaft lebt

Besuch bei Freunden: Pegnitzer erkundeten Guyancourt und seine Umgebung

Thomas Knauber

25.5.2023, 08:55 Uhr
Der Städtepartnerschaftsverein Pegnitz besuchte über Himmelfahrt die französische Partnerstadt Guyancourt.

© privat, NN Der Städtepartnerschaftsverein Pegnitz besuchte über Himmelfahrt die französische Partnerstadt Guyancourt.

Der Bürgermeister von Guyancourt, François Morton, und der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Hugues Allenet, begrüßten 41 Pegnitzer Gäste. Die Stadt Pegnitz wurde durch die zweite Bürgermeisterin Sandra Huber vertreten, die auch Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins ist.

Lang ersehntes Wiedersehen

Viele Mitreisende besuchen seit vielen Jahren die gleiche Gastfamilie und freuten sich über das Wiedersehen nach langer Pause. 13 Teilnehmende zwischen zwölf und 53 Jahren waren zum ersten Mal dabei. Sie nutzten den ersten Abend zum gegenseitigen Kennenlernen und für eine erste Orientierung in Guyancourt.

Für den Freitag hatte das französische Organisationsteam, das „Comité de Jumelage“, zwei Programmalternativen angeboten: Eine große Gruppe wanderte auf einer 13 Kilometer langen Strecke entlang der Vier-Schlösser-Route durch das Vallé de Chevreuse. Die französischen Gastgeber hatten ein reichhaltiges Picknick bei Schloss Breteuil aufgebaut. Anschließend war Zeit, den Schlossgarten zu erkunden, der neben einer typisch französischen barocken Gartenanlage auch einen Märchenweg und ein Labyrinth bot.
Eine zweite Gruppe besichtigte die etwa 20 Kilometer von Guyancourt entfernte Stadt St-Germain-en-Laye.

Sandra Huber zeigte sich von Guyancourt und dem Reiz der Gegend beeindruckt. „Wir können uns wirklich glücklich schätzen, eine so attraktive Partnerstadt zu haben“, findet Huber. „Guyancourt hat ein hübsches historisches Zentrum mit viel Grün und Wasser in der Stadt. In der Umgebung findet man wunderbare Natur und viele kulturelle Sehenswürdigkeiten.“

Ein Ausflug nach Paris

Am Abend hatten die französischen Gastgeber im Boulodrome ein reichhaltiges Grillbuffet aufgebaut und alle spielten zusammen Boule.

Der Samstag war Unternehmungen mit den Gastfamilien vorbehalten. Die meisten nutzen dies für einen Ausflug nach Paris, das nur eine knappe Stunde mit dem Zug von Guyancourt entfernt liegt. Montmartre, Champs Élysées, Notre Dame und selbstverständlich auch der Eiffelturm standen auf dem Programm. Außerdem musste etwas Zeit bleiben, die typisch französischen Spezialitäten wie Crêpes, Croissants, Macarons oder Galettes zu genießen.

Der Partnerschaftsabend bildete Höhepunkt und Ausklang des diesjährigen Himmelfahrtstreffens der Partnerstädte. Nach den Reden von Bürgermeister Morton, Sandra Huber und Hugues Allenet und einem exzellenten Essen, begleitet von Gesang und Schauspiel einer jungen Theatergruppe, wurde der Saal zur Tanzfläche und der Abend klang gemütlich aus.

Das sagen die Teilnehmer

Aus Pegnitz waren diesmal erstaunlich viele Neulinge dabei. Es saßen sogar zwei Tschechen mit im Bus aus der zweiten Pegnitzer Partnerstadt, aus Slany. Wir hörten uns bei einigen Ausflüglern um, wie ihnen der Austausch gefallen hat:
Vaclava Dandova (37) und Vladimir Otta (42) aus Slany: "Wir waren beeindruckt, was für ein schöne, moderne und grüne Stadt Guyancourt ist. Die großen Grünflächen und die vielen Alleebäume an den Straßen gefallen uns sehr. Auch gefällt uns die städtebauliche Lösung, den Fußgänger gegenüber dem Autofahrer zu bevorrechtigen. Dank unserer Gastgeber konnten wir Frankreich authentisch erleben. Wir haben wunderschöne Schlösser, Gärten und Natur gesehen - und das ausgezeichnete französische Essen kennengelernt. Interessant war auch der Ausflug zu der kleinen Stadt Conflans an der Seine, mit einem Museum für Schifffahrt im Schloss und einer richtigen Kirche in einem alten Lastschiff. Insgesamt war es eine sehr schöne Erfahrung und ein schönes Treffen."
Silke Steinbrecher (50): "Man wird jedes Mal aufs Neue verwöhnt. Zur Begrüßung gab's zum Beispiel gleich Champagner. Durch die langjährige Freundschaft entsteht auch sehr schnell eine vertraute Atmosphäre. Und besonders schön ist es, seine Sprachkenntnisse anwenden zu können. Das Wandern und Grillen nützte der Freundschaft sehr. Davor spielten wir Boule - jung und alt hatten dabei sehr viel Spaß.
Am Sonntag war es unser Wunsch, nach Paris zu fahren. Wir wollten das Flair der Großstadt spüren. Danach kam der wunderbare Parternschaftsabend unter dem Motto 'Die sechziger Jahre'. Es waren unvergessliche Stunden mit unbeschwerter Stimmung. Viele Franzosen und Deutsch tanzten - es war eine rundum gelungene Feier! Mein Fazit: Seit mehr als 30 Jahren nehme ich an dem Austausch teil und ich muss sagen, dass es mir dabei wie mit dem Club geht: 'Ich bereue diese Liebe nicht!' Es ist auch immer wieder eine Freude, Vaclava und Vladimir aus Slany zu treffen - vive l´amitié entre les villes jumelées!"
Carla Vieweg (12): "Ich war das erste Mal dabei. Wir wurden von unserer Gastfamilie sehr herzlich aufgenommen. Ich habe mich bei Philippe und Aliette sofort wohlgefühlt. Sie haben sich liebevoll um uns gekümmert. Dass sie uns so freundlich aufgenommen haben, obwohl wir uns vorher nicht kannten, hat mich sehr beeindruckt. Am ersten Tag wanderten wir durch eine schöne Landschaft zu vier Schlössern. Das hat mir sehr gefallen, vor allem im dritten Schloss das Labyrinth aus Hecken.
Am nächsten Tag waren wir mit Philippe in Paris. Wir wollten unbedingt den Eiffelturm sehen. Ich war beeindruckt, wie groß er tatsächlich ist. Die Feier dann am Abend war toll vorbereitet. Ich hatte viel Spaß, weil wir nach dem Essen getanzt haben. Bei der Heimfahrt war ich ziemlich müde, aber es war eine sehr, sehr schöne Zeit!"
Rainer Paczulla (58): "Es war unser erster Besuch und auch unser erstes Mal in Frankreich. Darum hatten wir nur eine grobe Vorstellung, was uns erwartet. Und wir sprechen kein Französisch. Aber das war nicht wichtig, denn die fröhlichen, unkomplizierten Gastgeber hatten das vorausgesehen und alles toll organisiert.
Unsere Gastgeberin war eine unternehmungslustige Dame, die viele gute Ideen hatte, um unseren Aufenthalt ereignisreich zu gestalten. Darum sind wir am ersten Tag nach der Wanderung noch nach Versailles gefahren und am nächsten Tag nach Paris. Sie packte uns ins Auto, was viel Zeit ersparte, und wir erlebten den Eiffelturm und Notre-Dame, waren am Arc de Triomphe und am Place de la Concorde. Danach kam die Partnerschaftsfeier mit Musik und Tanz. Ich schmunzele noch immer über die Unterhaltungen aus einem Gemenge von Französisch, Deutsch, Englisch und Zeichensprache, was häufig im Gelächter endete.
Wir hoffen, unsere Gastgeber nächstes Jahr bei uns begrüßen zu können, um ihre Fürsorge zu erwidern. Es bleibt nur noch eins zu sagen: Ein Dank an den Verein für die großartige organisatorische Leistung, und Danke an Guyancourt für diese schöne Zeit!"
Sigrid Murr (72): "Wie jedes Mal haben sich die Franzosen sehr viel Mühe gegeben, für die drei Tage ein attraktives Programm zu gestalten, was gut gelungen ist. Es hat Jung und Alt gefallen. Für uns langjährige Teilnehmer am Austausch war es sehr schön, alte Freunde endlich einmal wiederzutreffen nach den Jahren der Pandemie. Das schöne Wetter tat ein Übriges zum Gelingen eines Treffens, das alle genossen haben."

Keine Kommentare