Eigenen Wetterballon konstruiert

Ein Schokokuss als Astronaut: So erkunden Rother Schüler die Stratosphäre

RHV-Redaktion

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3.8.2022, 13:00 Uhr
Auf dem Weg nach oben: Die Schülerinnen und Schüler des Wahlfaches Mint/Robotuk an der Rother Realschule schickten einen Wetterballon in die Stratosphäre.  

© Manuela Klebl, Realschule Roth Auf dem Weg nach oben: Die Schülerinnen und Schüler des Wahlfaches Mint/Robotuk an der Rother Realschule schickten einen Wetterballon in die Stratosphäre.  

Das Wahlfach Mint/Robotik gibt es schon ein paar Jahre an der Rother Realschule. In diesem Schuljahr hatten sich die elf Teilnehmer, zwei Mädchen und neun Jungs, eine besondere Aufgabe vorgenommen: Sie wollten es schaffen, eine selbstgebastelte Wettersonde in die Stratosphäre, also bis zu 36 Kilometer über dem Erdboden, fliegen zu lassen und dabei sowohl die dort herrschenden physikalischen Bedingungen zu dokumentieren als auch ein Experiment mitzuschicken.

Die Planungen begannen bereits vor den Osterferien, also Mitte März. Mithilfe eines CAD-Zeichenprogramms wurden zuvor erstellte Skizzen in eine technische Zeichnung mit genauen Maßen umgewandelt. Die Sonde sollte später aus Styroporplatten angefertigt werden. Ganz wichtig war zu berücksichtigen, dass in den quaderförmigen Körper eine Action-Cam, ein Batteriepack für die Stromversorgung, der GPS-Empfänger sowie eine Messplatine mit Messfühler Platz haben mussten.

Extreme Bedingungen

Neben dem Platzbedarf mussten auch die extremen Bedingungen in der Stratosphäre bedacht werden. Auf dem Weg in diese Höhe wird die Sonde eine Luftschicht durchqueren, in der bis zu minus 60 Grad Celsius herrschen, und gerade dort entleeren sich die Batterien viel schneller als bei uns auf der Erde.

Doch wie bringt man diese Sonde nun zum Fliegen? Mit einem Wetterballon, befüllt mit Ballongas. Hat das Flugobjekt auf dem Boden noch einen Durchmesser von bis zu vier Meter, kommt es in dieser extremen Höhe auf rund elf Meter, bevor es danach platzt und an einem Fallschirm behutsam zur Erde zurückkehrt. Mittels Handy-App und einem verbauten GPS-Empfänger konnten die Schüler die Wettersonde orten.

Und was war eigentlich das Experiment? Ein Schokokuss, befestigt auf einer Halterung war auf der Reise dabei. Dabei stellten die Schüler fest, dass der stark verkleinerte Luftdruck in der Stratosphäre diese Süßigkeit immer größer werden lässt. Grund dafür ist die große eingeschlossene Luftmenge, die sich wegen des geringen Stratosphärendruckes ausdehnt.