Neue Förderrichtlinie geplant

Immobilienbesitzer müssen mitmachen: So kommt bis 2025 Breitband-Internet in alle Schwabacher Häuser

RHV/ST Redaktion

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25.12.2022, 06:00 Uhr
Der Glasfaserausbau in Schwabach geht voran, das teilt die Stadt nun mit.

© Pressestelle Stadt Schwabach, NN Der Glasfaserausbau in Schwabach geht voran, das teilt die Stadt nun mit.

Der Glasfaserausbau in Schwabach schreitet voran: In den nächsten drei Jahren werden über 92 Prozent der Adressen im Stadtgebiet über einen gigabitfähigen Breitbandanschluss verfügen. Das Ergebnis des Markterkundungsverfahrens zeichnet ein positives Bild über den Bestand an gigabitfähigen Breitbandanschlüssen und zukünftig geplanten Glasfaseranschlüssen.

Bereits seit Jahren arbeitet die Stadt Schwabach kontinuierlich an einer Verbesserung des Breitbandausbaus. Große Verbesserungen erreichte man im Rahmen der staatlichen Förderung. Hauptaugenmerk der Stadt Schwabach war jedoch stets eine flächendeckende Verbesserung und nicht lediglich eine punktuelle Fokussierung auf bestimmte Bereiche zu Lasten der für den freien Markt eher unwirtschaftlichen Versorgungsgebiete.

Glasfaser bis in die Gebäude

Mit diesem Konzept konnte zuletzt nahezu eine flächendeckende Versorgung im Stadtgebiet mit Bandbreiten jenseits der 30 Mbit/s bis zu 250 Mbits/s im Download erreicht werden. Zur Sicherstellung dieser deutlichen flächendeckenden Verbesserung wurde auch die hier zum Einsatz kommende FTTC-Technologie (Glasfaser bis zum Verteiler, letzte Meile über Kupfer) in Kauf genommen - gleichzeitig wurde jedoch auch versucht, einen flächendeckenden Glasfaserausbau bis in die Gebäude (FTTB) weiter voranzubringen.

Der Breitbandausbau soll in Schwabach flächendeckend erfolgen.

Der Breitbandausbau soll in Schwabach flächendeckend erfolgen. © Pressestelle Stadt Schwabach, NN

Unter Ausnutzung der Gigabitförderung des Bundes und des Landes wurden mit Unterstützung des Beratungsunternehmens IK-T aus Regensburg weitere Schritte unternommen. In einem ersten Schritt konnte für 35 eher abseits gelegene Adressen ein Glasfaserausbau (FTTH) ausgeschrieben und beauftragt werden. Dafür laufen derzeit die Ausbauplanungen, mit der Umsetzung soll 2023 begonnen werden.

Im Rahmen des Gigabitförderprogramms des Bundes - dessen Aufruf im Oktober überraschend gestoppt wurde - wurde die nach der Richtlinie vorgeschriebene Markterkundung durchgeführt und hat erfreuliche Ergebnisse gebracht.

Neben der Rückmeldung, dass bereits mehrere Tausend Adressen über eine gigabitfähige Anschlussmöglichkeit nach der Docsis-3-Technologie (ehemaliger Kabelanschluss von Kabel Deutschland) verfügen oder bereits mit Glasfaser FTTH versorgt sind, hat auch die Telekom verbindlich einen eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau in den nächsten drei Jahren für rund 9900 Adressen oder 22.000 Haushalte erklärt.

Hohe Bandbreiten für Schwabach

Das neue Netz ermöglicht Privatkundinnen und -kunden hohe Bandbreiten bis ein Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). Außerdem können Unternehmen aus Schwabach künftig Geschäftskundentarife bis 100 Gbit/s buchen. Damit haben Kundinnen und Kunden einen superschnellen Anschluss für digitales Lernen und Arbeiten, Streaming und Gaming, alles gleichzeitig.

Oberbürgermeister Peter Reiß hebt die Bedeutung von schnellen Internetverbindungen hervor: "Glasfaser ist die Schlüsseltechnologie für unsere digitale Gesellschaft. Ich freue mich, dass bereits durch den rückgemeldeten eigenwirtschaftlichen Ausbau so viele Schwabacher Haushalte zukünftig einen Glasfaseranschluss erhalten können."

Wirtschaftsreferent und Stadtkämmerer Sascha Spaic ergänzt: "Die Herstellung der Glasfaseranschlüsse bedeutet eine erhebliche Attraktivitätssteigerung für den Standort Schwabach und einen Aufbruch in ein neues Zeitalter. Durch die Verlegung von Glasfaser bis ins Gebäude entstehen sowohl für Private als auch für Unternehmen bedeutende Vorteile."

Darüber hinaus bietet der Glasfaser-Anschluss alle Möglichkeiten für digitale Anwendungen: Zum Beispiel Homeoffice-Anbindung, Smart Home, IP-TV, Streaming-Dienste, Online-Gaming oder auch Telemedizin. Hohe Geschwindigkeiten am eigenen Anschluss sind wichtig. Schließlich soll im WLAN zuhause und im Betrieb alles stabil laufen.

Nähere Informationen zum Glasfaserausbau in Schwabach werden rechtzeitig durch Veröffentlichungen bekanntgegeben. Interessenten können sich schon jetzt an die Telekom wenden.

Was sind die nächsten Schritte? Der Glasfaseranschluss kommt nicht von allein ins Haus. Wer als Immobilienbesitzerin oder -besitzer einen Glasfaseranschluss haben will, muss der Telekom das Einverständnis geben, den neuen Anschluss zu legen.

Telekom kontaktiert Vermieter

Auch wer zur Miete wohnt, kann den Glasfaseranschluss bei der Telekom beantragen: Sie kontaktiert die Vermieterinnen und Vermieter. Dann wird besprochen, wo die Glasfaser ins Haus kommt und wie sie im Haus verläuft. Gleiches gilt für Eigentümer in Mehrparteienhäusern: Auch sie können einen Glasfaseranschluss beantragen.

Wie geht’s mit den verbleibenden Adressen weiter? Der ohne Vorankündigung mitgeteilte Antragstopp im Gigabitförderverfahren des Bundes hat keine Auswirkungen auf den eigenwirtschaftlichen Ausbau. Die Telekom wird diesen ungeachtet dessen durchführen.

Nach der Auswertung des Ergebnisses des Markterkundungsverfahrens verbleiben unter Berücksichtigung der Rückmeldungen der Telekommunikationsunternehmen nur noch etwa 870 Adressen im Stadtgebiet, die nicht mit einem gigabitfähigen Anschluss versorgt sind (werden).

Davon wären unter Berücksichtigung der damaligen Gigabitförderrichtlinie des Bundes etwa 220 Adressen für einen geförderten FTTH-Ausbau in Frage gekommen. Auf Grund des Antragstopps ist es der Stadt Schwabach nun nicht mehr möglich, das Gigabitförderprogramm des Bundes weiter zu durchlaufen.

Neue Förderrichtlinie geplant

Nach den aktuell verfügbaren Informationen soll jedoch Anfang 2023 eine neue Förderrichtlinie des Bundes erlassen werden. Hier wird dann die Stadt Schwabach prüfen, inwieweit ein geförderter Ausbau für die noch verbleibenden Adressen möglich ist.

Damit unterstreicht Oberbürgermeister Reiß nochmals die Bedeutung der Glasfaser für die Stadt Schwabach und hat noch eine Bitte an die Bevölkerung: "So erfreulich der flächendeckende Ausbau für das Stadtgebiet ist, so wird er aufgrund des Umfangs und der Zeitdauer nicht ohne Beeinträchtigung des Straßenverkehrs abgewickelt werden können. Bitte haben Sie hierfür Verständnis und sehen Sie mit uns den Vorteil dieser Maßnahme für die Bevölkerung und das Stadtgebiet. Die Herstellung eines jeden späteren Anschlusses wäre mit einer erneuten Aufgrabung und weiteren Kosten verbunden."

Für weitere Informationen und Unterstützung auf dem Weg zum Glasfaseranschluss steht von der Telekom zur Verfügung: Telekom Partner Xplus1 GmbH, Rathausgasse 2, Schwabach Telekom Partner Expert TeVi, Alte Rother Straße 1, Schwabach.

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