"War den Tränen nahe!"

Tiere im eigenen Kot: Illegale Kampfhundezucht in Bayern ausgehoben

Tobi Lang

Redakteur

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27.11.2022, 15:56 Uhr

Es sind Szenen wie aus einem Film. Eine junge Frau spürt über das Internet illegale Hundehändler auf, schaltet die Polizei ein - wenig später steht die Aktivistin in einer düsteren Lagerhalle und trifft sich als Lockvogel mit den Kriminellen. Genau so hob die Polizei am Donnerstag eine illegale Kampfhundezucht im bayerischen Feldmoching aus, berichtet die Münchner TZ.

Melanie Schmidt, die eigentlich anders heißt aber anonym bleiben will, stieß auf die Händler über eBay Kleinanzeigen. Die verkauften die in Bayern streng verbotenen Kampfhunde der Rasse "American Bully XXL". Sie sollen 700 Euro kosten, alles wirkt unseriös, findet Schmidt. In Begleitung von Zivilpolizisten traf sie sich mit den Kriminellen, berichtet die TZ. Dann der Zugriff.

Polizei ermittelt - Aktivistin entsetzt: "War den Tränen nahe!"

"Ich war schockiert, dass es so schlimm ist", zitiert das Blatt die Tieraktivistin. Die Hunde lagen im eigenen Kot, zwischen meterhoch gestapelten Europaletten, ohne Luft. Schmidt sagt, so etwas habe sie in Bayern noch nie erlebt. "Ich war den Tränen nahe!"

Die Haltung von Kampfhunden ist in Bayern streng reglementiert. (Symbolbild)

Die Haltung von Kampfhunden ist in Bayern streng reglementiert. (Symbolbild) © imago stock&people

Jetzt ermittelt die Polizei. Zwei Männer und eine Frau mussten mit auf die Wache, berichtet die Bild-Zeitung. "Es liegen hier Straftaten und mehrere Ordnungswidrigkeiten nach dem Tierschutzgesetz und der Hundetierschutzverordnung vor", sagte ein Sprecher der Polizei. "Außerdem vermuten wir, dass hier illegal mit geklauten Europaletten gehandelt wird.“ Die Tiere sind inzwischen im Münchner Tierheim untergebracht.