1:4 gegen Berlin

Keine Punkte gegen die Spitzenteams: Ice Tigers unterliegen auch den Eisbären

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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28.1.2024, 17:26 Uhr
Zu viele Eisbären: Auch Constantin Braun konnte gegen seinen Ex-Klub keine entscheidenden Akzente setzen.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Zu viele Eisbären: Auch Constantin Braun konnte gegen seinen Ex-Klub keine entscheidenden Akzente setzen.

Es gab eine Zeit in Nürnberg, in der die Punkterunde der Deutschen Eishockey Liga lediglich als sehr, sehr langes Vorspiel angesehen wurde. Die Ziele waren ambitioniert, der Spieleretat war hoch, die Saison begann eigentlich erst mit dem ersten Playoffspiel. Spätestens mit dem Rückzug von Thomas Sabo ist diese Zeit zu Ende gegangen. Und seitdem die Ice Tigers zunächst einmal sehr lange um die Playoffs kämpfen müssen, sind die Spiele aufregender geworden. Vor allem an diesem Wochenende war das sehr gut zu beobachten.

Am Freitag wehrte sich die Mannschaft von Tom Rowe lange an der Nordseeküste, dominierte im ersten Drittel, hielt die Partie bis in die Schlusssekunden und den beiden späten Gegentreffern ins leere Tor offen. Nach dem 2:5 (2:2 , 0:1, 0:2) waren die Fischtown Pinguins wieder Tabellenführer der DEL. 40 Stunden später versuchten die Eisbären Berlin genau das in Nürnberg zu korrigieren, unterstützt von einer Sonderzugladung Fans. Wieder dominierte die zumindest bislang tabellarisch klar schwächere Mannschaft lange Zeit das Geschehen. Und wieder reichte das nicht für Punkte.

Nach dem 1:4 (1:0, 0:1, 0:2) gegen die Eisbären Berlin wird es zwischen Playoffs und einem drohenden Abstieg in die DEL2 noch enger, noch spannender.

Ice Tigers kontrollieren Pföderl lange

Nach dem schwungvollen, nur durch eine vom Nationalverteidiger Jonas Müller eindrucksvoll verkaufte Strafe gebremsten Auftakt, nachdem also Charlie Gerard und Ludwig Byström an Berlins Torhüter Jake Hildebrand gescheitert waren, Danjo Leonhardt direkt im Anschluss an das einzige Nürnberger Power-Play eine gedankliche Auszeit der kompletten Berliner Verteidiger zur Führung genutzt hatte (9. Minute), begann die Arbeit.

Rowe hatte Jack Dougherty aus dem Aufgebot rotiert und mit Dennis Lobach, Cole Maier und Max Kislinger eine Reihe gebildet, die Berlins Paradesturm nerven, stören und kontrollieren sollte. Das funktionierte lange Zeit wie geplant, weder Marcel Noebels noch Nürnbergs Lieblings-Ex-Ice Tiger Leo Pföderl waren Faktoren in diesem hochintensiven Spiel, indem jeder einzelne am Anschlag kämpfen musste - um jeden Puck, gegen den Abstieg, um Platz zehn oder eben um Platz eins. Wie anstrengend das sein musste, war Ende des zweiten Drittels zu sehen.

Reimer wird gezeigt, Pföderl trifft

Tobias Eder hatte eine der ersten echten Berliner Druckphasen zum Ausgleich genutzt (35.). Danach liefen die Ice Tigers erstmals an diesem Nachmittag hinterher. Leon Hungerecker konnte sich im Tor mehrmals auszeichnen, lange nach ihren Fans waren jetzt aber auch die Berliner Spieler in Nürnberg angekommen. Das galt gerade für Noebels und Pföderl, der eine schöne Kombination 20 Sekunden nach dem zweiten Wiederbeginn erfolgreich abschloss (41.).

In der 53. Minute hatte die Arena-Regie Patrick Reimer gefunden, der ewige Rekordspieler war samt Sohn Toni auf dem Videowürfel zu sehen und in die Sprechchöre traf Pföderl zum Berliner 3:1. Es war, als könnte man in der Arena durch einen Spalt in eine vergangene Zeit blicken. Danach kontrollierten die Eisbären das Geschehen wie am Freitag die Pinguins in Bremerhaven. Eder beendete das Spiel - natürlich mit einem Treffer ins leere Nürnberger Tor.

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