Studie hat begonnen

Pflaster statt Spritze: Forscher arbeiten an Alternative zur Impfung

21.1.2022, 11:31 Uhr
Bisher kommt ein Pflaster nur nach dem Piks auf den Arm, eventuell könnte es die Spritze in Zukunft aber ersetzen.

© Frank Hammerschmidt, dpa Bisher kommt ein Pflaster nur nach dem Piks auf den Arm, eventuell könnte es die Spritze in Zukunft aber ersetzen.

Werden Menschen in der Zukunft per Pflaster gegen das Coronavirus geimpft? Was sich erstmal kurios anhört, wird derzeit wissenschaftlich in der Schweiz erforscht: Seit dem 10. Januar nehmen hier 26 Personen freiwillig an einer Studie teil, die sich damit beschäftigt, Impfdosen per Pflaster zu verabreichen.

Die Basisdosis haben alle bereits erhalten, als nächstes soll dann eine zweite, stärkere Dosis folgen. Anschließend werden Wissenschaftler über sechs Monate die Studienteilnehmer beobachten.

Studienleiter Prof. Blaise Genton erklärt dazu gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die zelluläre Immunität anschließend sogenannte Gedächtniszellen erzeuge, die den Impfstoff haltbarer machen und besser als andere vor möglichen Varianten des Virus schützen könnten.

Der Clou: Wenn die Pläne aufgehen, könnte hier eventuell eine langfristige Immunität gegen Covid-19 entstehen – die dann auch saisonale Auffrischungsimpfungen überflüssig machen könnte.

"Wir wissen es noch nicht, aber es könnte ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre sein", sagt Prof. Genton zum aktuellen Stand der möglichen Schutzdauer.

Die Handhabe ist denkbar einfach: Das Pflaster wird kurz auf die Haut geklebt und anschließend wieder entfernt. Über sogenannte Mikronadeln, die weniger als einen Millimeter tief in die Haut eindringen, gelangt das Serum bei diesem Vorgang in den menschlichen Körper.

Weiterer Unterschied: Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen, die die Produktion von Antikörpern anregen, wirkt der neue PepGNP-Impfstoffkandidat auf die T-Zellen. Diese sind für die zelluläre Immunität verantwortlich, um die vom Virus infizierten Zellen zu eliminieren und seine Vermehrung zu verhindern.n Sachen Pflaster handelt es sich hier um die erste Studie weltweit. Parallel arbeiten Wissenschaftler und Experten jedoch beispielsweise auch an Versuchen einer nasalen Impfung.

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