Ministerium veröffentlicht Zahlen

Bayerischer Biomarkt wächst: Landwirte erhalten mehr Geld vom Staat

12.2.2024, 10:00 Uhr
Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

© IMAGO/Heiko Becker Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

Nach vorläufigen Zahlen, die das bayerische Landwirtschaftsministerium veröffentlicht hat, ist die Ökofläche in Bayern 2023 um mehr als 4000 Hektar gewachsen. „Die weltweiten Krisen, die Inflation und die allgemeine Verunsicherung der Bevölkerung sind nicht spurlos am Ökolandbau vorbeigegangen. Doch allen Unkenrufen zum Trotz wächst der Ökomarkt in Bayern wieder,“ erklärte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber im Vorfeld der internationalen Leitmesse Biofach, die am Dienstag, 13. Februar, in Nürnberg startet.

In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres stiegen demnach die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Bayern um rund sieben Prozent. Neben Preissteigerungen bei Bio-Erzeugnissen seien auch gestiegene Verkaufsmengen ein Grund für diesen Anstieg. „Auch wenn der Markt verhalten wächst, ist das ein gutes Signal an unsere Landwirte, denn ein wachsender Markt bietet Potential für Neueinsteiger“, meint die Agrarministerin.

Die Anzahl der Ökobetriebe in Bayern liegt nun bei rund 12.000. Diese bewirtschaften insgesamt nahezu 420.000 Hektar Fläche, was rund 13,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche entspricht. Damit verfüge Bayern laut Mitteilung des Ministeriums bundesweit weiterhin über die mit Abstand größte Ökofläche und die meisten Ökobetriebe. Rund jeder dritte deutsche Ökobetrieb wirtschaftet im Freistaat.

Die erheblichen Erzeugerpreisschwankungen der vergangenen Jahre, die Verteuerung von Energie und Produktionsmitteln wie Dünger und Pflanzenschutz und „die landwirtschaftsfeindliche Politik der Ampel in Berlin“ hatten laut Kaniber viele Landwirte erheblich verunsichert und die Bereitschaft zur Umstellung gedämpft. „Wir halten am Ausbauziel für den Ökolandbau in Bayern von 30 Prozent Flächenanteil bis 2030 fest“, versicherte die Ministerin. Dieses Ziel hatte sich Bayern bereits 2019 gesetzt – und damit lange vor dem Bund.

“Wenn der Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir allerdings die Unterstützung für den Ökolandbau deutlich kürzt, wird es immer schwieriger, die Ziele zu erreichen", stellte die Ministerin fest. Doch werde Bayern weiterhin alles daransetzen, den Ökolandbau konsequent auszubauen.

312 Euro Förderung je Hektar Bio-Ackerfläche

Aus diesem Grund werde der Ökolandbau in Bayern so stark gefördert, wie in keinem anderen Bundesland: Seit 2023 erhalten Ökobetriebe nach Angaben des Ministeriums für die Beibehaltung der ökologischen Wirtschaftsweise eine Förderung in Höhe von 312 Euro je Hektar Ackerfläche und von 284 Euro je Hektar Grünland. Jährlich würden so rund 110 Millionen Euro allein in die Förderung des Ökolandbaus fließen.

„Trotz unseres ambitionierten Ausbauziels: Wir können und werden niemanden zwingen, seinen Betrieb auf ökologische Wirtschaftsweise umzustellen oder Bio-Lebensmittel zu kaufen“, machte die Ministerin deutlich. Bayern sei nicht das Land der Bevormundung, sondern setze auf Freiwilligkeit.

Aus diesem Grund sehe der Koalitionsvertrag in Bayern auch den nachfrageorientierten Ausbau des Ökolandbaus vor: „Der Verbraucher hat es letztlich in der Hand, den Ökolandbau in Bayern bei jedem Einkauf zu unterstützen und gezielt zu heimischen Bio-Produkten greifen. Mehr Ökolandbau braucht nämlich auch mehr Kunden, die zu den Produkten greifen. An unserem Bayerischen Bio-Siegel kann er sie schnell und zuverlässig erkennen“, erklärt Michaela Kaniber.

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