Ausfälle und Verspätungen

Lufthansa muss zahlreiche Flüge streichen: Warnstreik trifft auch Reisende am Flughafen Nürnberg

Nina Eichenmüller

Redaktion Politik und Wirtschaft

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6.3.2024, 15:27 Uhr
Die Lufthansa geht davon aus, dass wegen des Streiks bestenfalls jeder fünfte Flug stattfindet.

© Matthias Balk, dpa Die Lufthansa geht davon aus, dass wegen des Streiks bestenfalls jeder fünfte Flug stattfindet.

Die nächsten Tage werden wohl bei einigen Reisenden die Nerven strapazieren. Zunächst kündigte die Lufthansa an, dass das Bodenpersonal von Donnerstag um 4 Uhr bis Samstag um 7.10 Uhr streiken wird. Die Fluggesellschaft musste daraufhin nach aktuellem Stand alle Verbindungen zwischen Frankfurt und Nürnberg sowohl Donnerstag als auch Freitag annullieren, so Airport-Sprecher Jan Beinßen. "Reisende sollten ihren Flugstatus überprüfen", rät der Sprecher.

Am Albrecht-Dürer-Flughafen direkt gibt es zwar kein Lufthansa-Personal, jedoch fliegen mehrmals täglich Maschinen die Passagiere zwischen Nürnberg und dem Drehkreuz Frankfurt hin und her - aus diesem Grund trifft der Streik auch Fluggäste aus der Region. Nach aktuellem Stand mussten die Flüge, die von Frankfurt nach Nürnberg fliegen, am Donnerstag um 10.20 Uhr, 18.10 Uhr, 22.10 Uhr und am Freitag um 10.20 Uhr, 13.30 Uhr, 18.10 Uhr sowie 22.10 Uhr gestrichen werden. Ebenfalls ausfallen müssen aufgrund des fehlenden Personals die Verbindungen am Donnerstag um 6.15 Uhr, 11 Uhr und 18.45 Uhr sowie am Freitag um 6.15 Uhr, 11 Uhr, 14.25 und 18.45 Uhr, die von Nürnberg nach Frankfurt starten.

Gestrichene Flüge und ausfallende Züge

Zur gleichen Zeit - von Donnerstag, 2 Uhr, bis Freitag, 13 Uhr - sind alle Mitarbeitenden der Deutschen Bahn (DB) aufgerufen, ebenfalls ihre Arbeit niederzulegen. Es könnte also schwierig werden, die gestrichenen Flüge mit einer Zugfahrt auszugleichen. Auch die Deutsche Bahn rechnet mit "massiven Einschränkungen" und einem deutlich reduzierten Angebot.

Den Frankfurter Flughafen sollten alle Reisende jedoch sowieso gänzlich meiden, denn es werden keine Passagiere in Flugzeuge einsteigen können. Zusätzlich zum Bodenpersonal streiken hier auch die Luftsicherheitskräfte am Donnerstag, weswegen der Flughafen für abfliegende Passagiere gesperrt sein wird.

Wegen der ausfallenden Kontrollen könnten keine Fluggäste von der Landseite den Flughafen betreten, erklärte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Das Unternehmen empfiehlt den Passagieren, Kontakt mit ihren Airlines aufzunehmen und auf keinen Fall zum Flughafen zu kommen. Die Auswirkungen auf den Flugplan blieben zunächst noch unklar, da zumindest weiterhin Maschinen in Frankfurt landen und aus diesen auch Passagiere umsteigen werden.

Hunderte Flüge fallen auch in München und Frankfurt aus

Ursprünglich waren für den Donnerstag 1170 Starts und Landungen mit rund 160.000 Passagieren an Bord geplant. Welche Verbindungen ausfallen, sei Sache der jeweiligen Airline, sagte ein Flughafensprecher. Bis Mittwochmittag waren davon bereits 650 Flüge annulliert. Es werde Starts und auch Landungen geben, sodass auch Transitreisende umsteigen können. Der größte Kunde Lufthansa, der mehr als zwei Drittel des Frankfurter Aufkommens bestreitet, wird allerdings auch am Folgetag Freitag bestreikt.

Der Flughafen München soll trotz Streiks beim Bodenpersonal am Donnerstag und Freitag geöffnet bleiben, rechnet aber mit vielen Flugausfällen. "An beiden Streiktagen finden nur 10 bis 20 Prozent des Flugprogramms statt", teilte eine Sprecherin der Lufthansa am Mittwoch mit. Demnach waren für den gesamten Zeitraum des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit mit der Lufthansa ursprünglich rund 1000 Flüge in München geplant.

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