Vielfältigere Weinwelt

PIWIs: Warum die neuen Rebsorten nachhaltiger sind und wie sie schmecken

24.3.2024, 05:00 Uhr
Eine Traube der pilzwiderstandsfähigen Sorte Johanniter wird von einem Rebstock geerntet.

© Marc Tirl/dpa Eine Traube der pilzwiderstandsfähigen Sorte Johanniter wird von einem Rebstock geerntet.

Nicht nur bei den Winzern, sondern auch bei immer mehr Weintrinkern sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten ein Thema. Anders als herkömmliche Rebsorten benötigen die sogenannten PIWI-Reben weniger Pflanzenschutz und sind damit nachhaltiger. In Deutschland machen sie nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) etwa 3 Prozent der Reibflächen aus, die Tendenz ist steigend.

Damien Briard, Winzer bei der belgischen Domäne Château d'Annevoie, pflanzt ausschließlich PIWI-Reben an. Bei extrem viel Regen im vergangenen August hätte er bei klassischen Rebsorten im Weinberg viel Pflanzenschutz anbringen müssen. "Aber unsere Johanniter- und Sauvignac-Trauben hatten keine Probleme", berichtet er. Briard sieht sogar eine besondere Chance in den neuen Rebsorten: "Sie haben ihre eigene Aromatik." So können nordische Anbaugebiete wie Belgien oder auch die skandinavischen Länder ihre eigene Stilistik entwickeln.

PIWIs machen Weinwelt vielfältiger

Auch Philipp Rottmann, Gründer vom PIWI-Kollektiv Deutschland, sieht in den neuen Reben eine Chance: "Die Rebsorten machen die Weinwelt noch vielfältiger. PIWI-Weine bieten die Möglichkeit, die Stilistik einer Region herauszuarbeiten." Also beispielsweise den Vulkan-Löss am Kaiserstuhl oder auch die Bodenvielfalt der Nahe.

Mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten wollen sich Winzer auch an den Klimawandel anpassen.

Mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten wollen sich Winzer auch an den Klimawandel anpassen. © Peter Zschunke/dpa

Aber auch, wer klassisch nach Rebsorte trinke, kann mit PIWI-Weinen glücklich werden, sagt Rottmann. Wer Riesling mag, könne die PIWI-Sorte Johanniter wählen, der Cabernet Blanc ist verwandt mit dem Sauvingon Blanc. "PIWI-Sorten haben genau wie alle herkömmlichen Reben ihr eigenes Geschmacksprofil – aber dazu kommen natürlich noch die riesengroßen Faktoren wie der Ausbau im Keller", ergänzt Rottmann.

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