Magenleiden

Was hilft effektiv gegen Sodbrennen? Die besten Hausmittel

Simone Madre

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15.6.2022, 08:12 Uhr
Sodbrennen bezeichnet einen Rückfluss (sogenannter Reflux) der Magensäure in die Speiseröhre oder den Mundraum. (Symbolbild)

© derneuemann, Pixabay, LizenzCC Sodbrennen bezeichnet einen Rückfluss (sogenannter Reflux) der Magensäure in die Speiseröhre oder den Mundraum. (Symbolbild)

  • Von Sodbrennen spricht man, wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt.
  • Zu den Symptomen gehören ein unangenehmes Aufstoßen und ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein.
  • Die Auslöser sind beispielsweise fettige, scharfe und saure Speisen, Kaffee, Alkohol und Stress.

Ein zu üppiges oder säurehaltiges Essen, ein starker Kaffee, ein Glas Wein zu viel oder ein stressiger Tag - und schon entstehen bei manchen Menschen erste Symptome von Sodbrennen. Welche Hausmittel wirksam gegen Sodbrennen helfen und worauf man achten sollte, erfahren Sie hier. Zudem gibt es präventive Tipps, wie Sie dafür sorgen, dass Sodbrennen gar nicht erst entstehen kann.

Hausmittel bei Sodbrennen

Wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt, kann es zu unangenehmen Beschwerden kommen. Im Volksmund spricht man auch vom Sodbrennen. Betroffene stellen sich dann natürlich die Frage "Was hilft schnell gegen Sodbrennen?" Neben Medikamenten gibt es auch zahlreiche Hausmittel gegen Sodbrennen. Somit hat man oft bereits das passende Mittel zuhause und muss nicht zur Apotheke.

Natron: Das typische Hausmittel bei Sodbrennen

Der Begriff "Natron" fällt vielen Menschen direkt ein, wenn sie an Sodbrennen denken. So funktioniert es: Wer einen Teelöffel Backnatron in einem großen Wasserglas auflöst und trinkt, sagt dem Sodbrennen schnell Lebewohl. Denn es neutralisiert Säure, die die Schmerzen verursacht.

Vorsicht: Die Flüssigkeit sollte langsam und in kleinen Schlucken getrunken werden. Zudem sollte man diese Methode nicht allzu oft nutzen. Denn dann besteht die Gefahr, dass der pH-Wert des Körpers durcheinander gebracht wird. Häufige Nebenwirkungen sind Durchfall oder Magenschmerzen.

In den Medikamenten und Präparaten gegen Sodbrennen ist meist auch Natron enthalten. Die Dosis ist jedoch gut abgestimmt und es besteht somit kein gesundheitliches Risiko, wenn man dem Beipackzettel folgt.

Stilles Wasser und Tee

Kaum zu glauben, aber wahr: Ein Glas stilles Wasser hilft tatsächlich gegen Sodbrennen. Die übermäßig vorhandene Magensäure wird nicht nur verdünnt, sondern die Säure auch wieder zurück in den Magen befördert. Besonders gut eignen sich stilles lauwarmes Wasser oder Kräutertee. Schwarzer Tee ist nicht besonders geeignet, da das darin enthaltene Koffein den Muskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen schwächen kann.

Milch neutralisiert die Magensäure

Milch wird häufig als Gegenmittel empfohlen, da diese die Säure neutralisieren soll. Kuhmilch ist allerdings leicht sauer. Das kann die Speiseröhre und den Magen weiter reizen und die Symptome verschlimmern. Dass Milch dennoch als wirksam bei Sodbrennen empfunden wird, liegt am kurzfristigen Empfinden. Die Flüssigkeit befreit die Speiseröhre von der Säure und spült diese wieder in den Magen zurück. Besser würde dies allerdings mit einem Glas Leitungswasser funktionieren.

Kaugummi kauen gegen Sodbrennen

Auch Kaugummi kauen hat sich als wirksames Hausmittel bei Sodbrennen etabliert. Mit einem Kaugummi im Mund wird die Produktion von Speichel angeregt. Dadurch, dass der Speichel basisch ist, kann er kleine Mengen der Magensäure selbst neutralisieren. Außerdem verdünnt der Speichel die vorhandene Säure und befördert diese in Richtung Magen.

Nüsse und Mandeln bei Symptomen von Sodbrennen

Obwohl Nüsse einen hohen Fettgehalt aufweisen, stellen sie ein effektives Mittel gegen leichtes Sodbrennen dar. Drei bis fünf Haselnüsse, Mandeln oder Cashews genügen bereits. Diese müssen im Anschluss gründlich zerkaut werden. Der Brei, der beim Kauen entsteht, bindet die überschüssige Säure im Magen. Vorsichtig sollte man bei Erdnüssen sein: Diese begünstigen das saure Aufstoßen sogar.

Der Saft von rohen Kartoffeln

Stärkehaltige Lebensmittel wie Bananen oder Kartoffeln binden die überschüssige Magensäure effektiv. Daher hilft bei dem unangenehmen Sodbrennen auch der Saft von rohen Kartoffeln.

So funktioniert es: Man benötigt vier mittelgroße, geschälte Kartoffeln. Diese sollten eine hohe Qualität aufweisen und fest sein, damit sich die Wirkung entfalten kann. Alte Druckstellen sollten entfernt werden. Anschließend werden die Knollen entsaftet. Hat man keinen Entsafter und auch keine Bananen, kann auch etwas Zwieback oder trockenes Weißbrot helfen, die überschüssige Magensäure zu binden.

Haferflocken

Haferschleim, auch Porridge genannt, gehört nicht nur zu den beliebtesten Fitness-Lebensmitteln, sondern hilft auch als Hausmittel bei Sodbrennen und Magen-Darm-Beschwerden. Der zähflüssige Brei wirkt wohltuend und lindernd, da er die überschüssige Magensäure bindet. Man kann entweder ein paar Esslöffel rohe Haferflocken in den Mund nehmen und zerkauen oder ein Porridge mit Wasser, fettarmer Kuhmilch oder Pflanzenmilch aufkochen.

Heilerde

Da Heilerde vielseitig verwendbar ist, haben viele Menschen sie bereits zuhause. Wenn man sie einnimmt, lindert sie Beschwerden im Magen und Darm, darunter auch Sodbrennen. Das Pulver, das aus fein gemahlenem Lehm besteht, bindet Stoffe ähnlich wie medizinische Kohle, zum Beispiel die überschüssige Magensäure. Zudem kann man es zur Hautpflege sowohl bei trockener als auch unreiner Haut verwenden.

Leinsamenschleim

Leinsamenschleim klingt vielleicht unappetitlich, ist aber sehr hilfreich, um Sodbrennen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine Art Gel, das man günstig selbst herstellen kann. Es funktioniert ähnlich wie Haferbrei und legt sich schützend auf die Speiseröhre und die Magenschleimhaut. Leinsamenschleim ist dem Schleim der Magenschleimhaut chemisch ähnlich.

Um ihn herzustellen, legt man zwei Esslöffel Leinsamen in 250 Milliliter Wasser ein und lässt die Mischung eine halbe Stunde lang stehen. Die Samen quellen auf und bilden ein Gel. Nach der Wartezeit streicht man die Masse durch ein Sieb, um die Leinsamen abzutrennen. Ist das Gel dafür zu fest, verrührt man es mit ein wenig mehr Wasser. Dieses Gel kann man bei akuten Beschwerden vor jeder Mahlzeit einnehmen, damit man die Beschwerden gar nicht erst bekommt. Im Kühlschrank hält es sich etwa zwei Tage. Bei einem empfindlichen Magen sollte man es aber nicht kalt trinken, sondern bei Zimmertemperatur. Die verwendeten Leinsamen kann man beispielsweise im Müsli verspeisen.

Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen bezeichnet einen Rückfluss (sogenannter Reflux) der Magensäure in die Speiseröhre oder den Mundraum. Zu den Symptomen gehören das typische unangenehme Aufstoßen und ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein. Wenn das Sodbrennen chronisch auftritt, wird von einer Refluxkrankheit gesprochen.

Ursache

Die Ursachen können vielfältig sein. Dies sind beispielsweise üppige Mahlzeiten, Alkoholkonsum, Kaffee, Rauchen oder zu große Mengen Zitrusfrüchte. Zudem können eine Schwäche oder Funktionsstörung des Schließmuskels sowie Stress, Medikamente oder anderen Erkrankungen der Magenschleimhäute die Ursache sein.

Hilfe bei Sodbrennen

Wer leichte Beschwerden hat, kann auf die oben genannten Hausmittel zurückgreifen und zusätzlich mit einer Ernährungsumstellung dem Sodbrennen den Kampf ansagen. Sollten die Symptome wiederkehren und chronisch werden, sollte in jedem Fall ein ärztlicher Rat eingeholt werden. Der Arzt wird nach einer ausführlichen Anamnese eine körperliche Untersuchung durchführen und eventuell Medikamente verschreiben.

Sodbrennen vorbeugen

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wer präventiv gegen Sodbrennen vorgeht, kann die Beschwerden nicht nur vermindern, sondern auch dafür sorgen, dass sie gar nicht erst auftreten.

Rauchen

Wer mit dem Rauchen aufhört, verbessert nicht nur seinen allgemeinen Gesundheitszustand, sondern vermindert auch Beschwerden von Sodbrennen.

Fetthaltige Lebensmittel

Vermieden werden sollten fetthaltige Lebensmittel wie beispielsweise in Fett gebratene Lebensmittel, Süßigkeiten sowie geräucherte Fleisch- und Wurstwaren. Einige Menschen reagieren ebenfalls empfindlich auf scharfe Gewürze. Auf diese Getränke sollte man ebenfalls verzichten: Zitrusfrüchte, Kaffee, Alkohol, Kakao, Cola und kohlensäurehaltige Getränke.

Langsam und gründlich kauen

Essen sollte man immer genießen und langsam zu sich nehmen, um den Magen nicht zu überfordern. Daher sollte man sich stets Zeit für die Mahlzeiten nehmen und diese genießen. Wer häufig mit Sodbrennen kämpft, sollte darauf achten, die Lebensmittel gründlich zu kauen.

Anzahl der Mahlzeiten

Mehrere kleine Mahlzeiten verträgt der Magen besser als eine große üppige Mahlzeit. Nach dem Essen empfiehlt sich ein Verdauungsspaziergang, damit die Magenentleerung angekurbelt wird.

Kleidung

Zu enge Kleidung drückt den Mageninhalt nach oben und der Speiseröhrenmuskel hält den Druck von unten manchmal nicht aus. Nun tritt Sodbrennen auf. Wer bequeme und locker sitzende Kleidung bei den Mahlzeiten trägt, kann somit vorbeugen.

Übergewicht

Wer sein Übergewicht reduziert, kann effektiv gegen das unangenehme Sodbrennen vorgehen. Der Bierbauch soll am besten auch weg.

Vor dem Schlafengehen

Betroffene kämpfen häufig mit Sodbrennen in der Nacht. Um wieder ruhig zu schlafen, sollte man direkt vor dem Zubettgehen nichts mehr essen und das Kopfteil des Bettes tendenziell etwas höher stellen. Dies erschwert den Aufstieg der Magensäure.

Sport und Bewegung

Mit einer ausgewogenen Ernährung sowie viel Sport und Bewegung im Alltag kann man Sodbrennen ebenfalls wirksam vorbeugen.

Entspannung

Da Stress auch eine Ursache von Sodbrennen darstellt, sollte dieser bestmöglich vermieden werden. Mit Entspannungstechniken kann man nach einem stressigen Tag schnell wieder zur Ruhe kommen. Auch Meditation oder Yoga können sinnvoll sein, um Stress abzubauen. Eine gute Alltagsplanung und gegebenenfalls externe Unterstützung helfen dabei, mit seelischen Belastungen umzugehen. Innere Ruhe tut dem Magen und der Seele gut.

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