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Weißenburg-Gunzenhausen bei Ökolandbau weit unter Durchschnitt: Jetzt (erst recht) umstellen?

vnp

21.11.2022, 15:00 Uhr
Ein Umstellung auf Öko-Landwirtschaft lohnt sich langfristig. Davon sind Fachleute und das AELF überzeugt.

© Fritz Arnold, NN Ein Umstellung auf Öko-Landwirtschaft lohnt sich langfristig. Davon sind Fachleute und das AELF überzeugt.

Während im Nürnberger Land die Zahl bereits zweistellig ist, liegen die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth weit unter dem bayerischen Durchschnitt - und noch weiter von der Zielmarke entfernt.

Doch kann man in der momentanen Zeit überhaupt an eine Umstellung denken? Wenn die konventionellen Preise so stark gestiegen sind, dass sie teilweise fast an Ökoniveau herankommen, und darüber hinaus andere Fragen viel drängender erscheinen?

Experten schätzen laut AELF die Lage so ein:

  • Konventionelle Preise sind stark börsenbeeinflusst und damit spekulationsabhängig, Biopreise reagieren aufgrund langfristiger (und oft regionaler) Verträge langsamer. Das schützt Biobauern vor Preisabstürzen, kehrt sich momentan aber eher ins Gegenteil
  • Das Wachstum des Marktes für Ökolebensmittel war jahrelang stabil. Aktuell sind Ab- und Umsätze deutlich zurückgegangen. Das wird sich wieder ändern – aber wann? Wer jetzt umstellt, kommt sowieso erst in zwei Jahren mit A-Ware auf den Markt. Eventuell hat bis dahin schon eine Erholung stattgefunden.
  • Mit trockeneren Jahren kann der Bio-Ackerbau besser umgehen: Die Böden sind intensiv durchwurzelt, die Bodenstruktur ist tendenziell besser, der Fokus liegt auf dem Humusgehalt. All das bedeutet ein gutes Wasseraneignungs- und -haltevermögen. Bei vielgliedrigen Fruchtfolgen hat man eine bessere Anpassung an den Klimawandel, sodass immer Kulturen dabei sein werden, die gelingen. Trockenere Jahre bringen auch weniger Krankheitsdruck.
  • Die Abhängigkeit von fossiler Energie ist geringer, und es müssen keine teuren Pflanzenschutzmittel eingekauft werden.
  • Die Ziele von 25 Prozent (EU) beziehungsweise 30 Prozent (Bayern) Ökofläche werden mit flankierenden Maßnahmen gefördert. So wurden beispielsweise im bayerischen Kulturlandschaftsprogramm die Hektarprämien im Vergleich zu vorher deutlich angehoben.
  • Ökolandbau bedeutet Klima- und Artenschutz. Beide Bereiche dürfe man nicht aus den Augen verlieren, auch wenn sie momentan aus dem Blickfeld gerückt sind.

Fazit des AELF

Wer vom System des Ökolandbaus überzeugt sei und die Umstellung nicht allein aus finanziellen Gründen überlege, solle jetzt durchaus umstellen.

Das Landwirtschaftsamt bietet dazu eine Beratung an, Ansprechpartnerin für Landwirte ist Ökoberaterin Elisabeth Remlein, Telefon 09141/875-1223 oder E-mail poststelle@aelf-rw.bayern.de.

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