Streit um Pachtvertrag

Kommunbräu Kulmbach: Umstrittener Pächterwechsel steht bevor

14.1.2022, 13:04 Uhr
Das Kulmbacher Kommunbräu steht kurz vor einem Pächterwechsel. Damit sind nicht alle zufrieden.

© Brauereiwirtshaus Kommunbräu Das Kulmbacher Kommunbräu steht kurz vor einem Pächterwechsel. Damit sind nicht alle zufrieden.

Das traditionsreiche Wirtshaus Kommunbräu in Kulmbach steht vor einer Wachablösung, mit der sich nicht alle Beteiligten zufrieden zeigen. Mitte November wurde der Pachtvertrag entgegen dem Willen der derzeitigen Pächterin Susanne Stübinger gekündigt.

Kündigung nicht nachvollziehbar

"Alles was wir hier als Wirtshaus-Mannschaft wollen, ist Gastgeber zu sein und unseren Gästen eine besonders schöne und schmackhafte Zeit zu bieten", erzählt Stübinger gegenüber der nordbayern-Redaktion. In dieses Ziel habe das gesamte Team in den letzten Jahren viel Energie gesteckt. "Daher finden wir die Erklärungen der Vorstandschaft, warum eine Kündigung alternativlos sein sollte, einfach nicht nachvollziehbar", sagt sie.

Das Kommunbräu Kulmbach wurde 1992 als "Gegenbewegung zur Industrialisierung der fränkischen Bierlandschaft und zur Pflege der echten fränkischen Wirtshauskultur von Kulmbacher Bürgern" gegründet, heißt es auf der Internetseite. Nun stehen dem Wirtshaus große Veränderungen bevor. Wie konnte es dazu kommen?

Der plötzliche Tod ihres Mannes im März vergangenen Jahres führte bei
Susanne Stübinger zu einer Unsicherheit bezüglich der Fortführung des
Pachtvertrages. Zuvor ist ihr Mann neun Jahre lang der Pächter gewesen,
seine Eltern davor weitere elf Jahre. Mit der Brauerei konnte aber keine kurzfristige gemeinsame Lösung in dieser schwierigen Situation gefunden werden. "Deswegen habe ich nicht einfach ins Blaue hinein gekündigt", erklärt Stübinger.

Das Team will weiter machen

Mit der Unterstützung ihrer Mitarbeiter und einer erfolgten Umstrukturierung, stellte man sich daher nach dem Lockdown wieder auf und brachte nach acht Monaten Zwangspause wieder Wirtshausleben in das Kommunbräu.

Stübinger und ihr Team beschlossen, unbedingt weiter machen zu wollen: "Wir haben uns komplett neu organisiert", erzählt sie und das Geschäft sei trotz der komplizierten Rahmenbedingungen gut gelaufen. "Ich hab immer gedacht, dass dem Vorstand was daran liegt, uns zu behalten, aber das war wohl von Anfang an nicht der Fall", so Stübinger.

Die Verantwortlichen begründen die überraschende Kündigung laut Stübinger damit, dass die Entscheidung weiterzumachen, nicht ausreichend kommuniziert wurde. "Ich bin der Überzeugung, dass ich das mündlich auf den kleinen Dienstweg durchaus eingebracht habe", erzählt die derzeitige Pächterin.

Bereits seit 1992 gibt es das traditionelle Gasthaus.

Bereits seit 1992 gibt es das traditionelle Gasthaus. © Kommunbräu Kulmbach

Nachdem sie auch eine schriftliche Erklärung einreichte, bekam sie noch am selben Tag die Kündigung. "Und das auch noch sechs Wochen bevor sie laut Vertrag hätten kündigen müssen", erklärt Stübinger. Es habe also eine klare Absicht gegeben, die Partnerschaft einseitig zu beenden.

Neuer Pächter soll geheim bleiben

Wie es jetzt weiter geht, steht noch in den Sternen. "Es ist noch lange nicht alles geregelt", meint Stübinger. So müsse beispielsweise noch die Ablöse geklärt werden. "Wir hätten gerne weitergemacht", sagt sie.

Stübingers Wirtshausmannschaft befindet sich nun auf der Suche nach einer neuen Wirkungsstätte. Informationen über den neuen Pächter für das Kommunbräu sollen bis auf weiteres geheim bleiben. Warum? Das wisse Stübinger auch nicht so genau.

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