Nur noch 15 Feldspieler fit

Jetzt auch noch Corona: Leweling und Christiansen fehlen Fürth gegen Leverkusen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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22.4.2022, 14:37 Uhr
Positiv getestet: Jamie Leweling muss am Samstag von der heimischen Couch aus zuschauen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Positiv getestet: Jamie Leweling muss am Samstag von der heimischen Couch aus zuschauen.

Die Saison endet, wie sie begonnen hat. Vor einem Dreivierteljahr brachte Stefan Leitl zum ersten Mal einen Zettel voller Namen und Diagnosen mit zur Pressekonferenz, um nur keinen verletzten oder angeschlagenen Spieler zu vergessen. Die Verletztenliste wurde in den Wochen danach immer kürzer, dann wegen eines größeren Corona-Ausbruchs vor dem Auswärtsspiel in Freiburg wieder länger, um anschließend wieder zu schrumpfen.

Einen Zettel brauchte der Trainer des Kleeblatts nicht mehr - bis zum Freitagnachmittag. Da sah man den Trainer sehr häufig auf das Blatt Papier vor sich schauen, als er den obligatorischen Punkt "Personal" besprach. Beim Heimspiel gegen Leverkusen fehlen dem Kleeblatt mit Maximilian Bauer und Afimico Pululu zwei Spieler gesperrt, Havard Nielsen hat sich in Hoffenheim "wie vermutet einen Muskelfasserriss im Oberschenkel" zugezogen und "fällt auf unbestimmte Zeit aus", so Leitl.

Neben den Langzeitverletzten Marco Meyerhöfer und Robin Kehr wird zudem Paul Seguin weiter fehlen. Der ehemalige Mittelfeldchef befinde sich "auf dem Weg der Besserung und trainiert individuell", man steigere "peu a peu die Trainingsintensität". Als wären sechs Ausfälle nicht schon schlimm genug, las Leitl anschließend auch noch die Namen von Jamie Leweling und Max Christiansen vorbei. Beide haben sich mit dem Coronavirus infiziert, seien aber "symptomfrei und hoffentlich nächste Woche wieder einsatzfähig".

In normalen Zeiten wäre der Name von Jeremy Dudziak womöglich auch noch auf der langen Liste aufgetaucht. Der Mittelfeldspieler, der sich seit eineinhalb Monaten mit Achillessehnenproblemen herumplagt, hat unter der Woche "Teile des Mannschaftstraining absolviert" und wird auf jeden Fall auf der Bank sitzen. Demnach stehen Leitl für das vorletzte Heimspiel der Saison "aktuell 15 Feldspieler" zur Verfügung. Die Mannschaft stellt sich also von alleine auf - inklusive Jessic Ngankam, der ungeachtet seiner langen Verletzungspause und lediglich zwei Kurzeinsätzen zuletzt im Angriff von Beginn an spielen muss.

Neben Dudziak werden auf der Bank lediglich U19-Spieler Oliver Fobassam, der formschwache Dickson Abiama und der lange Verletzte Gideon Jung Platz nehmen. "Das hat uns schon getroffen in dieser Woche", sagt der Trainer, der aber nicht hadern will. Auch, wenn er eine solche Vielzahl an Verletzungen und Ausfällen noch nicht erlebt hat - weder als Spieler noch als Trainer. "Echt ungewöhnlich" sei diese Misere, aber "nichts Neues für uns".

Vor dem Vergleich mit dem Tabellenvierten, der um die Qualifikation für die Champions League kämpft, erinnerte der Trainer nochmal an die vergangenen Wochen. "Wir haben dreimal zu Null gespielt, das verdient alle Achtung", betonte Leitl, es seien "keine glücklichen Unentschieden" gewesen gegen Frankfurt, Freiburg und Hoffenheim. Auf ein Tor aber wartet das Kleeblatt bereits seit knapp 450 Minuten.

Die "guten Momente im eigenen Ballbesitz", die Leitl gesehen hat, reichten zuletzt nicht mehr aus, um dem Gegner gefährlich zu werden. Zu verbessern sei deshalb einerseits "das Spiel nach Ballgewinn", bei dem Fürth "noch zielstrebiger vors Tor kommen" müsse, so der Trainer. Und natürlich die Standards, nach denen das Kleeblatt extrem harmlos ist. "Dazu gehören mehrere Faktoren", sagt Leitl. "Der Schütze, der den Ball bringen muss, aber auch das Einlaufverhalten und die mentale Einstellung, unbedingt ein Tor erzielen zu wollen."

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